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Gespräche über zeit

" mensch die zeit vergeht aber auch " geht sie kopfschüttelnd an mir vorbei und ich denke  "ja tatsächlich" aber der zug ist nicht so interessiert an diesem Gespräch so rauscht alles weiter  an mir vorbei " letzter Winter fühlt sich jetzt so an als sei er gestern erst passiert " ich spüre die kälte wieder nicht nur auf meiner haut und im dunkeln erinnere ich mich  wie wir uns im dunkeln irrend gegenüberstanden unwissend  was uns noch erwarten wird " und im nächsten sommer sind wir dann also diesem sommer wieder näher " wenn das so ist würde ich dann doch lieber das nächste jahr überspringen während du noch denkst  das sei unmöglich musst du schon wieder hören " zeit ist nur ein Konstrukt" wäre es wirklich ein menschliches  so sollte mir das überspringen eines Jahres doch wohl möglich sein aber du sollst recht behalten das ganze ist nicht so einfach nur wer hat sich dann dieses Konstrukt ausgedacht und lässt er mit sich reden und wollen

Fortführung einer Traueranzeige

 "du warst mein leben du warst mein glück" ich will niemals jemanden weniger lieben als mehr als 50 jahre am stück und wenn sich dann unsere Wege trennen - von verlassen kann hier nicht die rede sein -  werde ich dich weiter beim Namen nennen selbst ohne Antwort bleibst du mein daheim 

-stillstand

es ist so ein klischee dazusitzen und ins nichts zu starren dem nichts  unrecht zu tun weil es das blasse schwarz der Ledercouch ist es hat sich extra mühe gegeben nicht vollständig schwarz zu sein und ich kann nicht anders  als es nichts zu nennen das Klischee ist dass ich diesen Gedanken nur verfolge damit die anderen stehen bleiben so wie ich gerade stehen bleibe weil ich dich nicht nochmal angerufen habe weil ich nicht weiß wann ich das letzte mal wirklich hab dich lieb  gesagt habe und vor allem weil ich mir sicher bin dass es Momente gab in denen du dir nicht so sicher warst ob ich das wirklich habe es ist so ein schwacher trost es nun der ganzen welt zu sagen wenn es doch eine Welt ist in der du nicht mehr existierst 

Balkendiagramm

ich war nie gut in statistik nicht  dass ich jemals in irgendwas in mathe wirklich gut war aber statistiken und analysen brachten mich stets zum Gedanken dass Murphy recht hatte es tritt nicht das wahrscheinlichste ein sondern das was wir für schief betrachten was in unserer weltanschauung gar nicht hätte passieren sollen dürfen  und trotzdem sitzen wir da und rechnen aus  wie viel Pech wir doch wirklich haben wie unwahrscheinlich es doch war dass genau das passiert  womit wir gar nicht rechnen wollten und sogar am wenigsten gerechnet hätten ich war nie gut darin Statistiken und menschen miteinander zu vereinbaren wie kann es also okay sein dass dein Schicksal  statistisch gesehen wahrscheinlich war wem hilft es  dich zu einer weiteren zahl zu machen in einer welt in der jeder zugeben sollte nicht wirklich gut  in statistik zu sein 

mit dir sein bedeutet pause

ich bin so müde davon an dich zu denken müde davon  mir ausdenken zu müssen wie es nochmal war dich lachend und ernst zu sehen wie es sich anfühlt wenn deine kalten finger  meinen arm warm werden lassen wie sich deine stimme anhört selbst wenn ich mal nicht zuhöre weil ich mir kurz den gedanken erlaube wie schön es sein kann einfach einen menschen mit seinen überraschungen zu mögen

narrative Medizin

Was der doktor gesagt hat war Dass es ja nur halb so schlimm ist Dass  Meine prognose schlechter hätte sein können Und als ich da so saß 24 stunden nichts gegessen Mehr bildgebende verfahren an einem tag Als ich finger an einer hande habe Mein herz  Das nicht ganz mitkommt Weil der betablocker immer noch wirkt Nickte ich Und nickte weiter Und weiß schon Dass wenn ich zuhause bin Und die traurigkeit mich überrollt Ich mich daran erinnern werde Dass es patienten gibt Mit einer viel schlechteren prognose Und ich werde mich schuldig fühlen mich jemals schlecht gefühlt zu haben Und fühle mich doch weiter schlecht Weil ich weiß dass der arzt mit seinen worten eigentlich nur helfen wollte aber vergessen hat dass eine erfolgreiche behandlung mehr ist als „sie müssen erst in einem halben jahr wiederkommen und zwischendurch geht’s ihnen doch gut oder“ 

ausgerechnet im November

im aufwachraum nur weiterschlafen wollen im herbst nur an den Sommer denken können beim verlassen werden zuschauen nur um weiter nach vorne zu sehen eine sprache lernen nur um das miteinander sprechen zu verlernen weiter lügen erfinden nur um neue Wahrheiten zu finden schwarz weiß sehen nur um von farben zu schreiben 6 jahre vergehen lassen nur um 6 jahre zurückzugehen 

vor dem ende der Anfang

ein raum voller Menschen  alle hören dem selben zu  machen sich ihre Gedanken und das wohl trotzdem zu so unterschiedlichen Themen ich sitze in der letzten reihe lehne meinen kopf ans fenster schließe die augen für einen Moment und sobald ich sie wieder öffne weiß ich wo ich wirklich hinschauen will so treffen meine augen die deinen ich versuche meine aufmerksamkeit wieder nach vorne zu richten bis ich mir eingestehe dass sie nie dort war ich traue mich meinen kopf wieder in deine Richtung zu drehen und weil das ein traum ist lächelst du mich an und weil ich gerne von dir träume lächle ich zurück der rest  ist nur ein großes wirres durcheinander  und das wird es wohl auch für immer bleiben 

Akzeptanz

gefühle sind nur unendlich wenn sie irrational sind das kann man erstmal so hinnehmen und gegebenenfalls stimmt man sogar zu weil es der einfachste weg ist mit zerrenden Gefühlen umzugehen und das verletzt sein zu umgehen beim genaueren hinsehen muss man wohl aber feststellen dass schon seit jeher Rationalität und Gefühle  gegenteilig betrachtet werden dass nie behauptet wurde sie könnten miteinander einhergehen  und dass das schönste am Menschsein ist irrational zu sein

immer wieder hesse

" Ermutigungen " - so sah ich dieses Buch da stehen, und erhoffte mir eine Seite aufzuschlagen, die mir genau das liefert. Ohne, dass ich viele Gedanken daran verschwenden muss, wie aus einer bestimmten Aussage Mut die logische Schlussfolgerung sein kann. Einfach ein paar Worte, die einen helfen, von dem Zimmer zur Küche zum Bad wieder zum Zimmer zu kommen. So wirken Worte wie " Wenn man meint, man sei beladen genug, dann wird einem meistens noch etwas draufgelegt " wenigstens, als würde man nicht ganz allein sein. " Trost liegt in der Einsicht, daß unser Ich nichts Festes und Dauerndes ist, und sich stets an der Einheit der Welt wieder heilen kann " ist mir aber dann doch zu abstrakt, als dass ich damit Einheit und Frieden in mir selber finden könnte. So bin ich schon dabei, frustriert das Buch wegzupacken, um in meinen eigenen Worten Trost zu suchen. Während ich auf leere Seiten starre, fallen mir doch für einen Moment die gefüllten wieder ein. Und weil

in meinem eigenen Tempo

es tut mir fast leid schon wieder rennen zu wollen dann erinnere ich mich daran  mich nicht dafür entschuldigen zu wollen wer ich bin und schon immer war  und  dass ich nicht von mir selber in der allgemeinen form sprechen möchte also es tut mir nicht leid dass ich wieder rennen will es tut mir leid an hier und auf der stelle  zu bleiben ein bisschen tut es mir auch leid nicht gehen  oder wenigstens laufen zu können dass es immer das weglaufen sein muss aber ich bin nunmal wirklich wer ich war wer ich bin und noch wichtiger ist mir wer ich sein werde 

überlegung

es gibt keinen weg sich nicht das Unglück zu stürzen und wenn doch alles unweigerlich darin endet kann man auch den offensichtlichsten  weg wählen wohlwissend dass nach jedem ende an der ecke doch ein Anfang wartet

gedicht an Erich fromm

ich habe angst ich habe sehnsucht ich habe willen  ich habe Gedanken ich habe Probleme ich habe gefühle ich habe träume  sage ich das so könnte ich genauso gut nichts sagen denn was du als deinen besitz bezeichnest hat aller höchstens besitz von dir ergriffen so ist es wichtig den mut zu haben mutig zu sein denn ich bin ängstlich  ich bin sehnsüchtig  ich will am denken sein ich befürchte so viele Gefühle zu haben dass ich das fühlen selber verliere also träume ich lieber  vom lieben bis die Leute auch noch anfangen davon zu sprechen liebe zu haben ich weiß schon  dass ich kein wissen haben kann denn was weiß ich schon vom wissen 

trost bis trost überflüssig wird

disaster  solche sein lassen sich selber zugestehen eins zu sein das schöne nicht vom Gegenteil trennen sodass Trennungen nicht desaströs vonstattengehen 

das ganze halbe jahr aber in ganz

ein ganzes halbes jahr ist schon ein Widerspruch in sich und so würde ich gerne widersprechen dass das genug ist aber das reden lerne ich gerade erst wieder während ich versuche das denken etwas zu verlernen und wenn alles so läuft dass die zeit weniger wegrennt können wir in einem halben jahr darüber reden was uns zu hälften macht was uns glauben lässt dass nicht jeder einzelne Charakterzug und jede einzelne handlung jeder fehler jedes gesprochene wort und auch jedes das zurückgenommen werden möchte zu jeder Seite  und vielleicht sogar jedem kapitel ins uns gehört und gehört werden  möchte 

psychoonkologisches konsil

 "was führt sie zu mir" ehrlich gesagt weiß ich das gar nicht so genau ich fühle mich etwas verloren und so vergessen ist mir der richtige weg nicht mehr eingefallen "wie fühlen sie sich" manchmal ein bisschen zu viel von allem und selten das was gerade zu der Situation passt und genau in diesem moment durchsichtig "was belastet sie besonders" hier sitzen zu müssen und mit dem rücken zum Fenster zu sein dass selbst wenn wir das fenster öffnen würden die tür verschlossen bleiben muss "wie geht ihr Umfeld damit um?" ganz umgänglich manchmal gehen wir umher und umgehen so das aufeinander zu gehen was im weggehen enden kann denn ich fürchte das auseinandergehen "wie stellen sie sich ihre Zukunft vor?" lieber  würde ich mich ihr vorstellen und verlieren wir uns dann das nächste mal besteht auch für mich die möglichkeit gefunden zu werden

Teufelskreis

jetzt vermisse ich glatt dass du mir fehlst weil ohne dich ganz zu sein sich nur halb so gut anfühlt gibst du mir deinen kleinen Finger so vergesse ich den rest der hand weil schon ein hauch von dir mich meine fassung aufgeben lässt fassungslos bin ich aber nur wenn ich dich verliere und das immer und immer wieder 

verdacht auf distanzgedanken

distanzlos  wird geschrieben und gelesen und so weitergetragen und jeder weiß dass etwas negatives gemeint ist  man wahrt seine  nötige Distanz und distanziert sich von dem was einem zu nahe geht so spricht man von gesunder distanz um ja nicht wieder krank zu werden distanziert man sich besser gleich von allem so nimmt man abstand und gibt dafür alles was nicht nur positives bringt bis das nicht mehr reicht und man von der entscheidung wegrücken muss nicht auch die Freude die Zuneigung die Empathie und vor allem die wärme anderer abzugeben hat man sich erstmal davon distanziert kommt einem schnell zu bewusstsein wie kalt sich plötzlich alles anfühlt dann sucht man schonmal die distanz zu sich selber mit etwas glück findet man aber vorher heraus wieso distanzlosigkeit nicht immer etwas ist wovon man sich distanzieren sollte 

nachts halb drei

manchmal läuft man zwischen den bahngleisen und jedes einzelne scheint in eine Richtung zu führen die niemals vorher richtig erschien vielleicht entscheidet man sich dann über sie hinweg wegzulaufen nur um dann auf einen echten zaun zu treffen eventuell erscheint dieser aber nur größer als er eigentlich ist oder einem fällt auf wie klein man sich selber macht  zeitweise erinnert man sich daran wie man fahrradwege mit Autobahnen verwechselte und man auch da schon gezwungen war vom weg abzuweichen ab und zu ist die Vergangenheit wieder zu viel zukunft dann fahren busse auch mal rückwärts die sonne geht um 6 Uhr morgens lieber unter der regen wird kurz zu schnee aber die Berührung  will nicht mehr zu schmerz werden in zukunft wird man wieder vor spiegeln stehen und gelernt haben in Scherben zu schauen ohne sich an diesen zu schneiden 

unser schlechter reim

Lass ich dich jetzt einfach gehen Oder bleiben wir noch einmal stehen Schauen wieder über die stadt Die uns längst verlassen hat Stoßen ein letztes mal an Bis man beinah weglaufen kann Zitieren einen mittelmäßig guten spruch Und schließen dieses dicke buch

was fehlt

der funke der das fass zum überlaufen bringt oder das sollte ich nochmal probieren der funke der dich und mich zusammenbringt und den es nie gab der funke der licht ins dunkle bringt doch davor zu schnell erlosch der funke  der einem alles bringen kann aber selber nicht gefunden war

geistesverloren

geistreich geistig geistlich geistesabwesend geisteskrank oder einfach du als geist an jeder ecke 

alles nur ein traum

ein letztes mal unbesorgt nebeneinander herlaufen um über was anderes als Worte zu stolpern am morgen die zeit kurz einfrieren damit einem wieder warm wird einander in die augen schauen und vergessen wollen dass man sich in ozeanen vor dem ertrinken fürchten sollte 

am ende der welt

hat man am meisten zu sagen so fällt es leicht auf antworten auszuweichen mit fragen gibt es nichts mehr zu sagen fällt es einem nicht ein die stille einfach zu ertragen

hoffnungsvoll

morgen wenn ich aufwache scheint die sonne  vielleicht ein wenig heller und der wind weht ein wenig frischer und das grün der Balkonpflanzen vergisst wieso es eigentlich gelb werden wollte und der weg die Straße hinauf fühlt sich plötzlich etwas leichter an und sollte das nicht so sein zählt der versuch über das grau der wolken zu fantasieren und die schwüle Luft versuchen so tief wie möglich einzuatmen  das gelb der Balkonpflanzen nicht zu vergessen aber sich trotzdem raus zu setzen den mühseligen weg hochzulaufen um sich dann eine pause zu genehmigen und am tag darauf zählt es  erneut zu hoffen dass alles ein wenig anders wird  selbst wenn es man selber ist 

vor einem jahr

ich baumle mit den beinen ein wenig aus dem fenster mahnend schaut mich die Schwester an um dann ein ganz weiches Gesicht zu bekommen mit den schultern zu zucken und einfach wegzugehen also lasse ich meine beine weiter baumeln kicke meine Schuhe weg atme die kühle Luft ein schaue auf das große Kaufhaus besinne mich dann wie die schwester wieso ich es nicht komplett sehen kann und fokussiere mich mehr auf den zaun der mich umgibt lehne mich gegen die wand und denke dass sich nie etwas verändert dass der park groß ist ich eine gemütliche runde um das beeindruckende Gebäude gehen kann aber abends wenn es kalt und dunkel wird immer wieder meinen weg hinein finde an die gleiche stelle also  bleibe ich lieber gleich drinnen freue mich über den Alltag über frühstück um 7 Uhr morgens und Kaffee  der nicht als solcher betitelt werden dürfte verweile dann in dem Zimmer mit den hohen decken zähle die sekunden lese die nachrichten 1 2 3 4 5 6 8 "Alles in Ordnung bei dir?" mist, verzählt

wie entsteht sehnsucht?

sehnsucht entsteht wenn man sieht  was geschmeckt werden möchte wenn man denkt dass schmecken ohne riechen überhaupt existieren kann wenn man fühlt dass von etwas zu hören starke gefühle nur schwach ersetzt  sehnsucht entsteht  und sehen wir uns so bleibt die sucht nach allem anderen 

depersonalisation

schaust du mich an schaue ich zurück und möchte zurücknehmen was ich mir selber genommen hab denn so ganz gleichgültig fühle ich mich doch nicht wenn ich weiß dass du gleich in den raum kommst und sollten sich unsere räume sogar überschneiden fühle ich fast  etwas aber noch  spreche ich zu viel wahrheit von der ich nur möchte dass sie eine ist  dir dann unter die augen zu treten wenn du meinen raum betrittst zu versuchen diesen mit dir zu teilen nur um dann festzustellen dass ich selber nie ein teil von diesem raum sein wollte das nimmt mir mich  und gibt dir nichts weiter  als lügen 

schlaflos

du in meinem traum fühlt sich so real an selbst wenn du etwas anders ausschaust und nicht mehr dieselbe stimme trägst kann ich nicht anders als das ernst zu nehmen denn auch wenn wir uns wach begegnen schaust du jedes mal etwas anders drein und sprichst Worte die ich nicht verstehe so liegt mein eigenes bild von dir auch von Angesicht zu angesicht (wenn ich meine Hände gegeneinander drücke und so meine Wachheit sicherstelle) wie ein Filter über dir drüber was ist nun echt wenn all die verzerrte wahrnehmung nicht nur im schlafenden zustand  wahr ist und im Traum dafür wenigstens  die Ehrlichkeit so präsent ist von der wir in der Gegenwart des anderen nur träumen können? 

die kunst des l(i)ebens

meine gedanken sind so schnell erwachsen geworden so schnell  dass mein verhalten und mein aussehen und wie ich mich gebe und was ich nehme  wie ich mich öffne und was ich lieber verschließe gar keinen platz gefunden haben um selber zu wachsen wie ich überreagiere wenn ich erst gar nicht reagieren konnte wie ich nach abweisung selber etwas zu sehr abweiche  wie ich um das richtige weiß nur um dann bewusst die andere Richtung einzuschlagen das alles ist nichts  ist nichts was nicht auch seine zeit verdient hat um gelernt zu werden 

lückenlose Erinnerungslücken

"unsere vergangenheit besteht einzig und allein aus unseren Erinnerungen" zuerst  kann ich nicht anders als das zu akzeptieren; so schließe ich das buch im laufe des tages und des nächsten fällt mir auf wie wenig mir doch auffällt wie bedeutsame Momente  an mir vorbeiziehen und gleichzeitig wie ich mich runter und mitziehen lasse von einsamen Momenten  es fällt mir ein (ist das eine Erinnerung?) dass ich nicht anders kann als einiges vergessen zu wollen und es manchmal sogar zu schaffen und lösche ich dann plötzlich einen teil von mir der doch trotzdem so viel ausmacht? können unsere umstände wirklich so individuell sein  wenn wir doch nicht einmal mehr so genau wissen welche das eigentlich sind? und dann vergesse ich auch noch was ich nie vergessen wollte und jetzt kann ich nicht einmal sagen was genau das war ist meine vergangenheit nur meine eigene erinnerung so scheint sie mir doch etwas zu abgetrennt vom rest der welt und damit  etwas zu abstrakt etwas zu unbedeutend etw

erklären, was keiner Erklärung bedarf

wissen was man eigentlich nicht wissen kann vermissen was niemals wirklich da war hassen was man doch eigentlich lieben wollte verlassen was sich auf einen verlassen hat küssen was die Ehrlichkeit für einen Moment vergaß  wegschauen müssen was beinahe verständlich ist beinahe verständlich weil du auch so nicht mehr zu sehen bist 

antworten, die keine sind

zwischen den zeilen will ich wissen dass du weißt was es heißt sich nicht zu beeilen was es heißt dir zeit zu nehmen und dich dabei trotzdem nach meiner sehnen wieso ich nicht anders kann als wegzurennen wenn du nichts anderes tust als gefühle beim Namen zu nennen und dabei aber vergisst dass zwischen den zeilen die eigentlichen Gefühle weilen 

Schicksalsfrage

zufällig nicht mehr an zufälle glauben können aber Schicksal ist doch etwas zu weit hochgegriffen woran glaubt man dann noch um nicht zu fallen? 

zwei und millionen weiterer realitäten

fernab jeglicher Realität zu sein ist so einfach wenn ich dich höre und sehe und beinahe wieder fühle dich aber trotzdem nicht verstehe und erkenne und nunmal nur beinahe fühle meine Realität  ist so anders als deine und lange hatte ich glauben wollen dass einer von uns falsch liegt jetzt glaube ich  dass es einem kleinen wunder gleicht einander zu finden und zufällig in derselben Realität zu leben 

12 unbeantwortete fragen

wir sind beide in diesem raum und fühlen uns als wäre sogar der Fluss neben uns still gestanden als wäre die zeit die hinter uns liegt die zeit vor uns nicht wert und wir fühlen auch dass einer von uns beiden doch lügt ich wünschte ich hätte jemanden  der den wunsch teilt einander keine Worte in den mund legen zu wollen  und würden wir uns trotzdem befreunden  solltest du wissen dass einige antworten nicht mit fragen herauszufinden sind  müsste ich sagen  was ich an dir schätze  würden meine augen so an deinen hängen bleiben dass mein Gehirn nicht mehr hinterherkommt mein letzter peinlicher Moment war als ich alles tat um nicht in eine Zeitschleife zu geraten und das dann das einzige war was geglückt ist ich möchte nicht von tränen sprechen  weil du sie ja doch nicht sehen wollen würdest  möchte dir aber sagen dass Ratten rote weinen  müsste ich nun auch noch sagen  was ich an dir mag ist es hoffentlich schwer in ordnung wenn ich dich dabei leicht aufziehe machst du dann aber einen Wit

unruhe

warten  und dabei weiß man gar nicht mal auf was  sind es bereits schlechte nachrichten oder muss diese entscheidung erst noch getroffen werden? darf man Erwartungen haben sich sogar trauen sie in eine positive Richtung gehen zu lassen? oder weiß man insgeheim dass wenn andere menschen einen warten lassen sie es nur aus der furcht tun der überbringer schlechter Neuigkeiten zu sein?  dabei ist doch die einzige frage  mit der man sich in der Zwischenzeit wirklich beschäftigen kann: wird es jemals vertretbar sein die eigene angst  über die anderer zu stellen?

das beste aus der Situation machen

glück ist  an dem ersten warmen Sommertag  an den strand gehen zu können genauso ist es glück währenddessen im Krankenhaus zu sein mit der aussicht wieder gesund zu werden es ist glück jemanden zu finden  der alles an und in dir zum lachen bringt  es ist auch glück nach dem Verlust dieser Person  zum ersten mal wieder lächeln zu können glück ist es  sich abends zum tanzen zu verabreden  und den beliebtesten Ort der Stadt zu entdecken glück ist es auch am unbeliebtesten Ort der Stadt zu sein oder vielleicht seit tagen die gleichen vier wände zu sehen und trotzdem für sich selber weiterzutanzen die Freiheit  dessen ich mir sicher bin ist die dass unser glück an alles andere als an unveränderliche umstände gebunden sein will 

anachronismus

sollten im eigenen leben Parallelwelten vorkommen? wenn du eine Chance verpasst hast und sie dann angepasst wiederkehrt? ist es ein Zeichen des nicht an sich selber Wachsens nicht aus seinen Fehlern zu lernen? ist es der masochismus des Lebens selber das immer wieder dasselbe leid durchstehen möchte? kann es jemals fair sein so unterschiedliche menschen doch mit den gleichen augen zu betrachten? oder noch schlimmer doch so gleiche menschen mit veränderten augen?  was nützt der glaube an Veränderung wenn sie nur von einem selber kommen kann?  wieso eine zeitliche Einordnung vornehmen wenn die Vergangenheit trotzdem wiederkehrt? und wohin mit all den fragen wenn sie im jetzt die antworten von damals suchen? 

die ruhe ohne sturm

zwischen uns der bach und neben uns der Ozean und vielleicht habe ich das auch schon wieder vertauscht versuchen wir an einen Strand zu ziehen fühlt sich das schwimmen manchmal wie ertrinken an  dabei wollten wir gar nicht aneinander ersticken dabei wollten wir nur die Worte  die wir für den anderen  herunterschluckten 

pausenlos

verkopft  können meine Gedanken nicht aufhören zu kreisen und sich  in dem einen Moment zu verknüpfen nur um direkt im nächsten  wieder aufgelöst zu werden sie bilden Gitter und netze  aber was dabei eigentlich fäden sein sollten idealerweise rote ist doch viel zu häufig aus stahl und du sagst mir "denk doch einfach mal an nichts" so schaue ich durch mein Labyrinth aus gittern und netzen und Stäben und fäden und  der fehlenden farbe hindurch versuche die Löcher auszumachen nur um dann in dem nichts alles zu finden von dem ich nie wollte dass es zu nichts wird ich will keine Denkpausen mehr einlegen denken ist das einzige was in meinem leben niemals auf pause geschaltet ist selbst wenn alles stoppt und ich auch die Luft anhalte so lange dass die Arterien zu meinem gehirn vergessen wieso sie Sauerstoff überhaupt brauchen  selbst dann erinnere ich mich an jede Sekunde die je geschah und jede weitere die kommen wird erscheint klar vor meinem inneren auge bis es keinen unterschied

spiegelverkehrt

all das selber reflektieren führt dazu dass ich in einen spiegel sehe und nichts mehr erkennen kann wie treffe ich dann noch aussagen ohne sofort wissen zu wollen was sie  über mich aussagen? und wie fälle ich ein urteil ohne dabei einzugestehen dass ich selber nicht anders kann als in alte Verhaltensmuster zurückzufallen?  im versuch die beste Version seiner selbst zu werden vergisst man doch zu schnell dass diese für jeden menschen sehr unterschiedlich ist wenn ich mich schon selber nicht mehr im spiegel sehen kann will ich wenigstens auch verlernen aneinander vorbeizureden und erlernen einander nicht nur ausstehen sondern sogar verstehen zu können oder wollen?  erlernen   was auch immer uns davon abhält  weit fern halten zu können

jedes gedicht über dich

ich weiß schon  dass dinge die enden ebenso ihre Bedeutung verdient haben aber kann mir jemand sagen wo die Anleitung dafür ist wenn jemand aus deinem leben verschwunden ist und du um die Person getrauert hast als würde sie nie wieder kommen können sie ohne Vorwarnung dann aber wieder vor dir steht? noch viel verwirrender sie trägt das gleiche Gesicht  und alles in dir fühlt sich als wäre ein wunder geschehen als hätte all das vermissen  sich unerwartet ausgezahlt auf einmal bekommst du dein "und wenn sie nicht gestorben sind so leben sie noch heute" fangt ihr dann aber an euch wirklich kennenzulernen die ideale und Bilder und verträumte hoffnung und falsche versprechungen in was ganz reales umzuwandeln  kommt ihr unter Umständen nicht drum herum enttäuscht zu sein und zu bemerken dass ihr nicht um euer gegenüber getrauert habt sondern um einen teil von euch selber also nimmt man letzten Endes dennoch abschied dann lebt man zwar noch weiter nur so viel weiter entfernt  vonein

freiheit

ich treffe die entscheidung die Entscheidung anderer zu akzeptieren im gleichen moment entscheide ich mich sie trotzdem immer wieder zu vergessen und schmerzlich daran erinnert werden zu müssen ich treffe die entscheidung fragen zu stellen und die ehrlichen antworten auch wirklich zu wollen doch treffe ich im gleichen Atemzug die entscheidung die fragen nur so zu stellen dass ich selber mit der Antwort zurechtkomme keinen raum für mehr zu lassen und so viel raum zwischen uns ich treffe die entscheidung  immer ehrlich zu sein oder es zumindest zu versuchen da fällt es mir sehr einfach schnell zu beschließen gar nichts mehr zu sagen es gehört so viel dazu so viel Mut sich für etwas zu entscheiden und um nicht wieder drei schritte zurückzugehen oder gar einen anderen Ausweg zu wählen sich immer wieder dafür zu entscheiden wähle ich heute den mut so bleibt die angst gleichwohl bleibt die entscheidung nur eins von beiden treffen zu müssen

(Miss)verstanden werden

Wie viele Missverständnisse müssen wir noch über uns ergehen lassen? Wie viel Leid und Dummheit und Unsicherheit fehlt damit wir uns endlich die Liebe verdient haben? Wie viele ungewollte erste Treffen und erste düstere Einblicke und Belangloses  das nur vom offensichtlichen Unausweichlichen ablenken soll? Wie oft müssen wir noch verheimlichen uns zu weniger machen So vielen Wahrheiten die Ehrlichkeit nehmen bis wir dann ursprünglich ungewollt doch wahrhaft lügen? Wie oft müssen wir uns noch die Frage stellen ob man zusammen in einen Spiegel schauen kann ob man nicht zu sehr fürchten muss dass einer trotzdem nur sich selber sieht und das im schlimmsten Fall Zweimal? Wie viele Missverständnisse müssen auftreten damit man vergisst sich zu vermissen? Und wie viele Geständnisse müssen gemacht werden um sich wieder daran zu erinnern? Ab wann darf Schweigen Ohne Wertung auftreten? Ohne an Wert zu verlieren Weil es ablehnend gewertet wird? Ab wann wird es so dankbar wahrgenommen Wie Gedanken

ein kleiner Herzinfarkt

manchmal  da leben wir plötzlich wieder in einer Welt dann ist es fast so als könnte ich an der straße entlanglaufen oder sogar eine Tür öffnen und du stehst da dann warte ich wieder auf dich dann halte ich die Luft an und mein herz schlägt schneller bis es stehen bleibt für eine Sekunde steht alles still ich spüre ich fühle ich leide ich bin ein mensch dessen bewusst sein werde ich mir auch bewusst dass selbst wenn wir tür an tür wohnen würden eine einzige Sache  immer  im weg bleiben wird stehen bleiben wird das einander voreinander miteinander öffnen dann weiß ich wieder wir öffnen Türen  und uns nebeneinander  so ähnlich wie zwei menschen es nur tun können aber wir leben nunmal doch in zwei verschiedenen  Welten

die Einfachheit der Gleichgültigkeit

müsste es nicht dinge geben die einfach sein sollten in dieser welt mit all seinen Hürden die zum überwinden einen menschen benötigen einen menschen der sie zu oft von ganz unten zu betrachten hat und dann beim über sie und sich selber hinauswachsen nicht zu selten sich selber zerreißen muss mit all der Trauer  die an zweite stelle gestellt werden muss und den Prüfungen in unzähligen Institutionen  und Beziehungen mehr als man sich selber für eingeschrieben hat  mit all den richtigen worten die gefunden werden wollen aber so schnell gefunden werden müssen dass man sie versucht  aus den falschen zusammenzusetzen mit all diesen Wartezeiten und dem stress vor jeder größeren und kleineren aufgabe das Hindernis auf dem schmalen grad zwischen absoluter Entspannung und Gleichgültigkeit nicht das Gleichgewicht zu verlieren in so einer welt sollte man meinen gibt es dinge die es verdient haben  einfach zu sein vielleicht die freundschaften vielleicht die liebe vielleicht das gesund werden viell

(kontroll)verlust

kontrolle verlieren die ganze zeit und da wusste man noch nicht einmal dass man sie überhaupt hatte dass sie da war genau in unseren Händen und plötzlich ist sie weg und es fällt erst so richtig auf was es bedeutet hat sie in den Händen zu halten nicht loslassen zu wollen und doch in einem Moment der freude der Unachtsamkeit des glücks der unbeschwertheit losgelassen zu haben da liegt sie nun die kontrolle wie ein 1000 t e i l e p u z z l e  einfach auseinandergebrochen vielleicht auch weil es nie richtig zusammengesteckt war und selbst wenn ich 999 wieder aufgehoben bekomme zusammenstecke so dass sie doch sinn ergeben so dass ich wieder was in den Händen halte wird das letzte fehlende teil von dir festgehalten beibehalten solange wie mein halt auch ohne ganz zu sein ohne jedes stück der Kontrolle  und ohne alle sinne beisammen zu haben standfest sein kann

für dich

Bäume ausreißen und Katzen streicheln Türen eintreten und Händchen halten Feuer entfachen und ganze Bücher rezitieren aneinander vorbeireden und eine neue sprache lernen herzen brechen und im park spazieren Gewässer weinen und aufeinander warten berge bewegen und miteinander frieren abschied nehmen und alte Lieder hören

der Verlust einer Küchenuhr

Du bist mein Halb drei Nachts Und sollte ich aufwachen Hallst du nach