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Es werden Posts vom November, 2021 angezeigt.

mit dir sein bedeutet pause

ich bin so müde davon an dich zu denken müde davon  mir ausdenken zu müssen wie es nochmal war dich lachend und ernst zu sehen wie es sich anfühlt wenn deine kalten finger  meinen arm warm werden lassen wie sich deine stimme anhört selbst wenn ich mal nicht zuhöre weil ich mir kurz den gedanken erlaube wie schön es sein kann einfach einen menschen mit seinen überraschungen zu mögen

narrative Medizin

Was der doktor gesagt hat war Dass es ja nur halb so schlimm ist Dass  Meine prognose schlechter hätte sein können Und als ich da so saß 24 stunden nichts gegessen Mehr bildgebende verfahren an einem tag Als ich finger an einer hande habe Mein herz  Das nicht ganz mitkommt Weil der betablocker immer noch wirkt Nickte ich Und nickte weiter Und weiß schon Dass wenn ich zuhause bin Und die traurigkeit mich überrollt Ich mich daran erinnern werde Dass es patienten gibt Mit einer viel schlechteren prognose Und ich werde mich schuldig fühlen mich jemals schlecht gefühlt zu haben Und fühle mich doch weiter schlecht Weil ich weiß dass der arzt mit seinen worten eigentlich nur helfen wollte aber vergessen hat dass eine erfolgreiche behandlung mehr ist als „sie müssen erst in einem halben jahr wiederkommen und zwischendurch geht’s ihnen doch gut oder“ 

ausgerechnet im November

im aufwachraum nur weiterschlafen wollen im herbst nur an den Sommer denken können beim verlassen werden zuschauen nur um weiter nach vorne zu sehen eine sprache lernen nur um das miteinander sprechen zu verlernen weiter lügen erfinden nur um neue Wahrheiten zu finden schwarz weiß sehen nur um von farben zu schreiben 6 jahre vergehen lassen nur um 6 jahre zurückzugehen 

vor dem ende der Anfang

ein raum voller Menschen  alle hören dem selben zu  machen sich ihre Gedanken und das wohl trotzdem zu so unterschiedlichen Themen ich sitze in der letzten reihe lehne meinen kopf ans fenster schließe die augen für einen Moment und sobald ich sie wieder öffne weiß ich wo ich wirklich hinschauen will so treffen meine augen die deinen ich versuche meine aufmerksamkeit wieder nach vorne zu richten bis ich mir eingestehe dass sie nie dort war ich traue mich meinen kopf wieder in deine Richtung zu drehen und weil das ein traum ist lächelst du mich an und weil ich gerne von dir träume lächle ich zurück der rest  ist nur ein großes wirres durcheinander  und das wird es wohl auch für immer bleiben 

Akzeptanz

gefühle sind nur unendlich wenn sie irrational sind das kann man erstmal so hinnehmen und gegebenenfalls stimmt man sogar zu weil es der einfachste weg ist mit zerrenden Gefühlen umzugehen und das verletzt sein zu umgehen beim genaueren hinsehen muss man wohl aber feststellen dass schon seit jeher Rationalität und Gefühle  gegenteilig betrachtet werden dass nie behauptet wurde sie könnten miteinander einhergehen  und dass das schönste am Menschsein ist irrational zu sein

immer wieder hesse

" Ermutigungen " - so sah ich dieses Buch da stehen, und erhoffte mir eine Seite aufzuschlagen, die mir genau das liefert. Ohne, dass ich viele Gedanken daran verschwenden muss, wie aus einer bestimmten Aussage Mut die logische Schlussfolgerung sein kann. Einfach ein paar Worte, die einen helfen, von dem Zimmer zur Küche zum Bad wieder zum Zimmer zu kommen. So wirken Worte wie " Wenn man meint, man sei beladen genug, dann wird einem meistens noch etwas draufgelegt " wenigstens, als würde man nicht ganz allein sein. " Trost liegt in der Einsicht, daß unser Ich nichts Festes und Dauerndes ist, und sich stets an der Einheit der Welt wieder heilen kann " ist mir aber dann doch zu abstrakt, als dass ich damit Einheit und Frieden in mir selber finden könnte. So bin ich schon dabei, frustriert das Buch wegzupacken, um in meinen eigenen Worten Trost zu suchen. Während ich auf leere Seiten starre, fallen mir doch für einen Moment die gefüllten wieder ein. Und weil

in meinem eigenen Tempo

es tut mir fast leid schon wieder rennen zu wollen dann erinnere ich mich daran  mich nicht dafür entschuldigen zu wollen wer ich bin und schon immer war  und  dass ich nicht von mir selber in der allgemeinen form sprechen möchte also es tut mir nicht leid dass ich wieder rennen will es tut mir leid an hier und auf der stelle  zu bleiben ein bisschen tut es mir auch leid nicht gehen  oder wenigstens laufen zu können dass es immer das weglaufen sein muss aber ich bin nunmal wirklich wer ich war wer ich bin und noch wichtiger ist mir wer ich sein werde 

überlegung

es gibt keinen weg sich nicht das Unglück zu stürzen und wenn doch alles unweigerlich darin endet kann man auch den offensichtlichsten  weg wählen wohlwissend dass nach jedem ende an der ecke doch ein Anfang wartet

gedicht an Erich fromm

ich habe angst ich habe sehnsucht ich habe willen  ich habe Gedanken ich habe Probleme ich habe gefühle ich habe träume  sage ich das so könnte ich genauso gut nichts sagen denn was du als deinen besitz bezeichnest hat aller höchstens besitz von dir ergriffen so ist es wichtig den mut zu haben mutig zu sein denn ich bin ängstlich  ich bin sehnsüchtig  ich will am denken sein ich befürchte so viele Gefühle zu haben dass ich das fühlen selber verliere also träume ich lieber  vom lieben bis die Leute auch noch anfangen davon zu sprechen liebe zu haben ich weiß schon  dass ich kein wissen haben kann denn was weiß ich schon vom wissen