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Es werden Posts vom April, 2023 angezeigt.

ein langer atemzug

drei zwei eins und die welt  sieht schon ganz anders aus wenn nicht  dann eins zwei drei sind wir jetzt wieder wir zwei? in drei sekunden ist schon so mancher verschwunden es bleibt nur zu hoffen: es hat sich auch schon so mancher in der zeit wiedergetroffen

wo, wenn nicht hier?

wo ist man wenn man abwesend wirkt (oder es sogar tatsächlich ist) ist man tatsache in gedanken bei einer sache die in diesem raum keinen raum findet ist man also wenigstens  bei sich weiter reicht meine  Spekulation nicht also: wo bist du wenn du abwesend bist? darf ich dir folgen? und damit selber (noch) mehr abwesend wirken aber es weniger sein? 

zum luftholen an die Oberfläche

ich mag deine tiefe so wie ich deine oberfläche (dich oberflächlich) mag  so wie ich all deine seiten nicht nur ertrag sondern beizeiten mich in diese vertiefe mit all der zeit der welt kann man so viel anfangen dabei reicht mir was mit dir steht und fällt 

frühling

  ich sollte recht behalten: was grau schien war heute morgen wieder grün oder noch besser:  sogar grau kann schön erscheinen

wie ein neuer tag

was du für mich bist? es gibt tage die sich anfühlen  als wären sie ein albtraum aus dem man nur aufwacht  indem man sich schlafen legt und mit einem besseren gefühl in den neuen tag geht vielleicht ist es die distanz die man gewinnt auch wenn sich zu distanzieren selten wie ein vorteil anfühlt  eher wie ein teil von sich den man nicht fühlen möchte was du für mich bist? du bist sich schlafen legen und mitten am tag einen neuen tag zu beginnen ohne  dass ich mich wirklich schlafen legen muss ohne mich aktiv distanzieren zu müssen  es ist mit dir sprechen und die nähe zu dir die reicht um aus albträumen auszubrechen

nicht draußen vor der Tür

das glück von außen betrachten und  kurz für sich sein können einen ganzen Atemzug lang langweilig und unsicher und still sein dürfen so still dass das glück der anderen einen umhüllt  (nachdem man ja im geheimen seine hülle für einen ganzen langen Atemzug lang abgelegt hat) das glück von außen denn wäre man mittendrin käme man nicht umhin zu verstehen: man steht trotzdem draußen

Gedenkstätte

ein Ort der im dunkeln so wunderschön schien sah heute morgen im hellen ganz schön grau aus noch mehrere stunden später sah dadurch  alles etwas grau aus und jetzt? jetzt ein paar weitere stunden später  bin ich mir sicher dass ich an dem Ort  vorbeilaufen und - obwohl es  noch etwas hell ist -  stehen bleiben würde weil ich so fasziniert davon wäre wie wunderschön er wieder  und doch  immer noch ist man darf auch mal grau sehen man darf sich sogar erlauben kurz auf das graue starren man sollte nur nicht  in dem grauen verharren es wird eine Zukunft kommen in der die Vergangenheit  wieder schön ist  und ich weiß dass ich dafür die augen  offen halten will 

alte Gefühle trösten

" traurig sein nicht gesehen zu werden " " und dass es nicht deine schuld ist dass diese entscheidung mich getroffen hat " " zu müde um so viel Ehrlichkeit aufzubringen dass sie für uns beide  reichen könnte denn ich befürchte dass sie  reichen müsste " " heute weiß ich was will aber erträgst du mich auch morgen mit meinem kopf gefüllt von Gebrüll " " was sich nicht so in Ordnung anfühlt ist mit dir zu sein und zu merken dass du nicht verstehst  wie ich gerade denke " nicht immer werden wir verstanden in dem wer wir sind wie wir denken wie wir handeln nur ist das ein ziemlich  mieser Grund um mit jemanden zu sein  der für einen der Inbegriff ist von "gemeinsam allein" " der versuch perfekt zu sein damit du keinen Grund hast mich zu verlassen " wie kannst du mit jemandem sein wollen der dich dazu bringt jedes Detail an dir zu hassen wenn die Möglichkeit besteht mit jemandem zu sein der sich nichts besseres vorstellen

weil es eben nicht egal ist, wie man sich entscheidet

in einer Tragödie zu leben ist so leicht so leicht  dass man die schwere einer jeden Situation aufsaugt seine zusätzlichen Gewichte ranhängt und den Ballast seines nächsten gleich dazu so federleicht ist das ziel erreicht nur unglücklich sein zu können in einer Tragödie leben zu wollen ist so leicht so leicht dass es zu leicht ist dabei zu vergessen: es ist alles andere als einfach was wurde dadurch jemals besser?  die Entscheidung  nicht tragisch leben zu wollen ist schwer noch mehr muss man sich stets aufs neue  dagegen entscheiden leben ist schwer das lässt sich nicht vermeiden da darf man es sich wenigstens schwer machen unter seiner eigenen Tragödie zu leiden 

grauer Schleier auf Erich Fried

du bist wiedergekommen immer und Immer wieder du warst wieder da plötzlich warst du wieder du bist immer wieder wiedergekommen weil du gegangen bist immer und immer wieder bist du weggegangen plötzlich warst du  weniger da weil du immer mehr gefehlt hast du fehlst immer und immer wieder bis du mir fast schon weniger fehlst bis ich fast denke dass du nie wieder wiederkommen sollst aber eigentlich will ich noch viel mehr dass du nie und nie wieder gehst