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Es werden Posts vom Februar, 2022 angezeigt.

etwas Revue passieren lassen

manchmal  da seh ich dich da bist du die alte Frau die in ihrer Kapuze verkrochen an der ecke steht die person die vor mir in den bus springt und sich kurz entschuldigend umdreht der junge der mir auf dem Campus entgegenkommt selbst wenn sein gang nur halb so schlaksig ist wie deiner die person die vor mir geht trägt den gleichen Pullover wie du und jene die gerade in die bahn gestiegen ist hat deine augen selbst während ich das schreibe schaue ich kurz nach oben und werde in der ubahn damit überrascht dass dein name auf der ersten anzeige steht die auf mich herabzuschauen scheint es ist irgendwie schön weißt du irgendwie schön zu denken dich ein leben lang vermissen zu müssen nur um dann zu merken dass du doch überall bist 

punkt achtzehnuhrdreißig

schweigend sitzen wir nebeneinander während ich im Brot rumstochere und mich für keinen Belag entscheiden kann hast du deins schon längst aufgegessen ich nehme einen schluck vom wasser und noch einen doch stille  lässt sich selten wegtrinken du fragst mich nach meiner arbeit wie es denn war dankbar für weniger stille beginnen meine Worte zu fließen sie stocken schnell als mir einfällt dass du nicht einmal weißt als was ich arbeite ich möchte dir auch eine frage stellen ich wünschte das hier wäre nicht so unangenehm dass wir keine tränen in den augen bekämen wenn wir uns länger als eine Sekunde anschauen dass ich nicht versuchen würde mit lächeln das fehlen von Worten zu ersetzen wonach soll ich dich fragen mein kopf ist so leer wie bei einer mündlichen prüfung was frage ich wenn alle deine gedanken darum kreisen  was du verloren hast  dass du dich verlieren willst um nicht noch mehr herumzureden:  sterben willst ich will dich nicht verlieren noch weniger  wenn meine letzten Worte wären

das Gegenteil ist einander zu fehlen

jemanden zu vermissen klingt nicht einmal schön was ist "vermissen" schon? wenn man eh über alles intensiv nachdenkt kann man sich auch dieses wort einmal mehr durch den kopf gehen lassen während ich das tue versuche ich reime zu finden ich komme auf "nissen" hat das nicht was mit läusen zu tun? und weil mein kopf manchmal zu schnell ist für schlaue gedanken komme ich auch auf "listen" und das reimt sich nicht einmal mit missen das bringt mich nicht weiter also suche ich nach anerkannten beschreibungen vielleicht wird mir dann ja die Bedeutung klar "feststellen, wahrnehmen, dass etwas fehlt" ich glaube, es ist mehr als das "bedauern, darunter leiden, dass jemand oder etwas fehlt" bedauern klingt, als würde ich kurz auf mein heruntergefallenes eis schauen mich für einen moment ärgern mit den schultern zucken und weitergehen leiden klingt, als würde ich morgens vor schmerzen nicht aufstehen können und tue

mein lieblingsschmetterling

ich habe lange versucht die richtigen worte dafür zu finden doch meistens sage ich viel zu wenig und manchmal leider viel zu viel also lasst uns lieber über schmetterlinge reden ich meine, das sollte doch sehr einfach sein jeder kennt sie; entweder als tiere in der natur die symbolisieren dass jede noch so ungewöhnliche raupe die schönsten flügel bekommen kann oder auch als das, was man im bauch verspürt wenn jemand einem plötzlich ein bisschen mehr geben kann als jede andere person ich durfte sie noch ein wenig anders kennenlernen und weiß nun dass jeder von uns einen schmetterling im hals tragen sollte der uns hilft aufzustehen und uns auf die richtigen dinge zu fokussieren  und unser gleichgewicht sicherstellt und vermutlich beflügelt er uns auch auch durfte ich erfahren wie es passieren kann  dass er ohne Absicht zu viel wird so wie wir uns alle mal zu viel fühlen bereitet er solch einen kummer muss man ihn frei lassen um nicht selber zu verkümmern wa

~ unvereinbar, unverträglich

  inkompatibel  [1] nicht miteinander zu vereinbaren [2] irgendwas mit Technik [3] irgendwas mit Medizin [4] irgendwas mit recht  und hätte ich recht behalten dann wären [5]  nicht du und ich geworden 

wenn deine Wange meine berührt

 " keine Ahnung, und jetzt muss ich irgendwie wieder lächeln " und dann musste ich eine ganze weile weinen wenn ich überhaupt was fühlen wollte von zeit zu zeit hätte ich am liebsten geschrien und nie Wieder aufgehört bis sich die wut wieder in Trauer verwandelte und ich ängstlich ausschaute mit der angst mich für immer so zu fühlen aber weil es kein schwarz und weiß kein gut und schlecht keine negativen und positiven gefühle gibt gab es dazwischen auch überraschungen und sehr viel glück das so unerwartet wie nur möglich alle Erwartungen übertraf und verwirrung aber selbst diese zeigt nur dass es mehr als ein Gefühl auf einmal gibt und am wichtigsten zwischendurch musste ich  " irgendwie wieder lächeln " vielleicht aus anderen gründen aber deswegen nicht weniger schön am allerwichtigsten aber ist dass kein Gefühl unendlich ist und dass keins für immer verschwindet und sich stets an beides zu erinnern 

ich denk manchmal an dich

weg sein frei sein bei dir sein anders sind diese drei dinge nicht zu vereinen