punkt achtzehnuhrdreißig

schweigend
sitzen wir nebeneinander
während ich im Brot rumstochere
und mich für keinen Belag entscheiden kann
hast du deins schon längst aufgegessen
ich nehme einen schluck vom wasser
und noch einen
doch stille 
lässt sich selten wegtrinken

du fragst mich nach meiner arbeit
wie es denn war
dankbar
für weniger stille
beginnen meine Worte zu fließen
sie stocken schnell
als mir einfällt
dass du nicht einmal weißt
als was ich arbeite

ich möchte dir auch eine frage stellen
ich wünschte
das hier wäre nicht so unangenehm
dass wir keine tränen in den augen bekämen
wenn wir uns länger als eine Sekunde anschauen
dass ich nicht versuchen würde
mit lächeln
das fehlen von Worten zu ersetzen

wonach soll ich dich fragen
mein kopf ist so leer
wie bei einer mündlichen prüfung
was frage ich
wenn alle deine gedanken darum kreisen 
was du verloren hast 
dass du dich verlieren willst
um nicht noch mehr herumzureden: 
sterben willst

ich will dich nicht verlieren
noch weniger 
wenn meine letzten Worte wären
"brauchst du noch salz für dein ei"
neben
"alles gut, ich esse ja keine Eier"
und natürlich
"arbeit war anstrengend aber gut"
dieses Gespräch ist auch anstrengend
aber nicht einmal gut

da ist schon so viel 
was fehlt
wenn jemand geht
um nicht noch mehr herumzureden:
stirbt

was nützt es dann
wenn zwischen den übriggebliebenen
auch
was fehlt 

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