immer wieder hesse

"Ermutigungen" - so sah ich dieses Buch da stehen, und erhoffte mir eine Seite aufzuschlagen, die mir genau das liefert. Ohne, dass ich viele Gedanken daran verschwenden muss, wie aus einer bestimmten Aussage Mut die logische Schlussfolgerung sein kann. Einfach ein paar Worte, die einen helfen, von dem Zimmer zur Küche zum Bad wieder zum Zimmer zu kommen. So wirken Worte wie "Wenn man meint, man sei beladen genug, dann wird einem meistens noch etwas draufgelegt" wenigstens, als würde man nicht ganz allein sein. "Trost liegt in der Einsicht, daß unser Ich nichts Festes und Dauerndes ist, und sich stets an der Einheit der Welt wieder heilen kann" ist mir aber dann doch zu abstrakt, als dass ich damit Einheit und Frieden in mir selber finden könnte. So bin ich schon dabei, frustriert das Buch wegzupacken, um in meinen eigenen Worten Trost zu suchen. Während ich auf leere Seiten starre, fallen mir doch für einen Moment die gefüllten wieder ein. Und weil auch diese Seite voll werden soll, kann ich nichts anders, als doch drei Zitaten eine Chance zu geben. 

"Es tut gerade in schwerer Zeit nichts so wohl, als sich der Natur hinzugeben, nicht passiv oder genießend, sondern schaffend."

und 

"Wem Schicksal von außen kommt, den erlegt es, wie der Pfeil das Wild erlegt. Wem Schicksal von innen und aus seinem Eigensten kommt, den stärkt es und macht ihn zum Gott."

und

"Es ist nicht meine Sache, der Verzweiflung zu dienen, im Gegenteil."

Damit denke ich schlussendlich doch darüber nach, wie man aus einer einzelnen Aussage Mut für sich selber ziehen kann. Und dass es wohl genau um das Gegenteil geht - den Mut selber zu kreieren, sodass jede Aussage eine Ermutigung werden kann. Das ist meine Sache. 


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