lückenlose Erinnerungslücken

"unsere vergangenheit
besteht einzig und allein
aus unseren Erinnerungen"

zuerst 
kann ich nicht anders
als das zu akzeptieren;
so schließe ich das buch

im laufe des tages
und des nächsten
fällt mir auf
wie wenig mir doch auffällt

wie bedeutsame Momente 
an mir vorbeiziehen
und gleichzeitig

wie ich mich runter
und mitziehen lasse
von einsamen Momenten 

es fällt mir ein
(ist das eine Erinnerung?)
dass ich nicht anders kann
als einiges vergessen zu wollen
und es manchmal sogar zu schaffen
und lösche ich dann plötzlich einen teil von mir
der doch trotzdem so viel ausmacht?

können unsere umstände
wirklich so individuell sein 
wenn wir doch nicht einmal mehr so genau wissen
welche das eigentlich sind?

und dann vergesse ich auch noch
was ich nie vergessen wollte
und jetzt kann ich nicht einmal sagen
was genau das war

ist meine vergangenheit
nur meine eigene erinnerung
so scheint sie mir doch
etwas zu abgetrennt vom rest der welt
und damit 
etwas zu abstrakt
etwas zu unbedeutend
etwas zu beeinflussbar 

so hörte ich auf zu lesen
und fing etwas an zuzuhören
dabei fiel mir ein weiterer Aspekt auf
der nicht ganz zu vernachlässigen ist

meine Vergangenheit 
ist nicht nur in meinen erinnerungen
sondern auch in den erinnerungen
aller menschen 
um mich herum

und höre ich dann wirklich zu
kann ich doch noch was 
über meine umstände lernen
und lernen
dass nur weil ich denke
etwas vergessen zu wollen
es nicht in Vergessenheit geraten sollte
dass es sich lohnt
momente festzuhalten
selbst wenn man das 
einer anderen Person überlässt

so lerne ich auch
wieso mein dasein
nicht mit mir verschwinden muss

dass jedes teilen von erinnerungen
einsamkeit ersetzt mit
Zweisamkeit 

ich öffne das buch wieder
um es in Erinnerung zu behalten

und 

ich öffne das buch wieder
um dir davon mitzuteilen

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