die rollen, die wir spielen

ich habe noch nicht herausgefunden
was das richtige ist
bin eher am begreifen
dass es da nicht immer nur einen weg gibt
dass sich das jeden tag verändert 
und versuche zu lernen 
damit umzugehen

versuche stets
zu helfen
weiß aber noch nicht ganz
wann man nur trösten 
und hinnehmen
soll
und wann es sich lohnt
seine eigene meinung
ehrlich
zu äußern
den anderen umzustimmen
ständig daran zu erinnern
was zu ändern wichtig ist

gebe mir mühe
eine gute Freundin 
und Tochter und Schwester und tante und Enkelin
und dabei auch Studentin und Mitbewohnerin und gast und angestellte 
und Freundin 
und Gastgeberin 
Vergangenheit und Zukunft und Gegenwart 
zu sein
und dabei nicht zu verlieren
dass zwischen diesen ganzen versionen
auch noch ich stecken sollte

habe selber noch nicht ganz begriffen
was du schon mit fünf jahren können sollst
dass deine Emotionen regulierbar
und beeinflussbar sind
und dass beides
in deiner eigenen Hand liegt 

habe bisher nicht genug erfahren (wollen)
dass nicht nur das gute im leben vergänglich ist
das auch der streit und die trauer und das ersticken an Verlust
die angst und der stress und der gefürchtete blick auf die zukunft
oder dass es vielleicht keine gibt
endlich sind
dass sie genauso vorübergehen
und dass ihre momente
in der länge die hoffnungsbringenden Momente nicht übertreffen

und weil Veränderung wirklich wichtig ist
versuche ich zu viel anzusprechen
habe Zurückhaltung so verlernt
dass ihre stelle von Frustration eingenommen wurde
nur um dann doch an den falschen stellen doch zu schweigen

komm her, geh weg
himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt
immer in Gegensätzen zu Handeln und zu denken und zu sprechen
auf der ewigen suche nach dem richtigen
hin- und her gerissen

doch fange ich erst an mir wirklich sorgen zu machen
wenn diese ständigen Gegensätze 
und damit einhergehenden probleme
dass an zwei orten gleichzeitig sein wollen
nicht mehr bestehen
weil ich doch schon diese eine Sache gelernt habe:
das leben ist hart
gerade weil
man es richtig lebt 

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